Teil 2 Mein Fibromyalgie Auslöser

Teil 2 Mein Fibromyalgie Auslöser

TUE WAS DU LIEBST UND DU WIRST NIE WIEDER IM LEBEN ARBEITEN…

7. November 2019

… mein FMS Fibromyalgie Syndrom Auslöser

Die ersten Jahre als selbständige Fotografin konnte ich das genauso unterschreiben. Ich habe es so geliebt was ich tat. Ich habe liebendgern bis Nachts um 3 noch Bilder bearbeitet, da ich mich tagsüber mit meinen kleinen Jungs beschäftigt habe. Ich war an den Wochenende sehr gern auf Hochzeiten unterwegs um diese von morgens bis abends fotografisch zu begleiten. 

Das Leben ändert sich, die Kinder werden größer und ich bekam einen Höhenflug und das Geschäft durfte auch gern größer werden. 

Plötzlich wurde es Arbeit. Und ich schleichend unglücklicher.

Ich wollte kaum noch in meiner freien Zeit fotografieren, meine persönlichen Projekte wurden immer weniger. Bis sich auch diese wie Arbeit anfühlten.

Aber es gab nun mehr Rechnungen zu bezahlen und der Druck wuchs und von Work Life Balance, die ich die Jahre zuvor so gut im Griff hatte war nur so gut wie nichts übrig geblieben. Es ging nur noch darum ein Soll zu erfüllen. Den Ehrgeiz darüber hinaus zu arbeiten verlor ich ganz. Hauptsache ich bin im hellgrünen Bereich. 

Also: Back to the roots!

Ich habe nach und nach alles wieder runtergefahren und so gearbeitet wie ich es am Anfang tat und konnte wieder durchatmen. Ich fühlte mich leichter und befreit. Ich hatte wieder Zeit die Jungs zu ihren Kursen zu fahren und lag Abends um 22 Uhr im Bett. 

Zur selben Zeit hat auch mein Mann für sein Geschäft die Bremse angezogen und wir hatten so viel gemeinsame Zeit unter der Woche wie seit der Ausbildung nicht mehr. Die Kinder hatten nicht mehr nur Eltern mit Geschäftszeiten. Sie hatten das was purer Luxus ist – immer jemand der für sie da ist. Mein Mann blühte wieder auf.

Ich zerfiel körperlich erst von Monat zu Monat. Dann beunruhigend wöchentlich.

Das war die Zeit in der die Fibromyalgie meine Aufmerksamkeit nur für sich haben wollte.

MEINE REISE MIT CHRONISCHEN SCHMERZEN IM GEPÄCK.

Ich ein paar Jahre einfach zu viel mit zu viel Stress im Nacken gearbeitet.

Mein Immunsystem war schon immer schlecht. Als Arbeitnehmerin hatte ich viele Kranktage gesammelt. Als Selbständige kam das nie in Frage. Keine Arbeit = Kein Geld.

Ich habe zugegebener Maßen auch nie Gesund gegessen oder Sport getrieben, weil mir durch mein „Belastungsasthma“ schnell die Lust / Luft verging. 

Aber dann hat mich der neue Fitte Lifestyle dank meiner Hündin Kanda doch erwischt und es war ein netter Ausgleich zur Arbeit. 

Ich lernte, dass man auch Sport ohne Rennen und Hüpfen machen kann und hatte /eigentlich hab Spaß an Barre angelehnten Workouts und Yoga. 

Dank Pinterest und Instagram machte es auch Spaß gesundes Essen kennen zu lernen. 

Ich habe meinem Körper seit Anfang 2016 (als Kanda in unsere Familie kam) also auch viel gutes getan. 

Nur leider zu spät.

Die Warnzeichen waren von Anfang an da. Als ich allein schon das große Fotostudio in 2014 plante hatte ich tagsüber Probleme mich wach zu halten. Ich schob es auf das nächtliche Arbeiten. Meine Lösung: Dann halt mal zehn Minuten Power Napping am Tag.

Aus zehn Minuten wurden irgendwann 30 Minuten täglich - auch in der Mittagspause im Studio - und dann, als ich schon das Studio nach einem Jahr (zum Glück) wieder abstoßen konnte, schlief ich Mittags, bevor ich die Kinder von Kindergarten und Hort holte, 1-2 Stunden täglich.

Es war nicht nur: “Ach ich leg mich mal kurz hin.“ – Es war das bleierne Gefühl, dass ich mich einfach nicht mehr bewegen kann. Ich schloss die Augen und war weg. Davon träume ich jetzt nur, während ich Nachts wach liege und tagsüber total groggy versuche zu überleben. 

So gut schlafen würde ich gern mal wieder… .

Damals empfand ich es als grässliches Übel. Ich fühlte mich als sei ich faul. Es gab immer noch genug zu tun. Mein Mann arbeitet täglich hart. Ich lag einfach mal da und schlief. Aber es ging einfach nicht. Ich stand morgens um 7:30 Uhr auf und konnte mich um 12 kaum noch auf den Beinen halten. Auto fahren war unmöglich in diesem Zustand. 

Das war also das erste Anzeichen, das ging von den ersten Power Naps an gerechnet zwei Jahre so. Zwischendurch hatte ich mit Homöopathischen Präperaten gute Phasen, aber sobald ich die teuren Dinger absetzte fing es wieder an. Meine körperliche Fitness wurde wieder schlechter, weil ich nach einer Trainingseinheit eine Woche lang Muskelkater hatte. 

Und dann war die Müdigkeit schlagartig weg.

Ich erinnere mich wie ich mich Anfang des Jahres 2019 darüber wundere warum ich nicht unter der Frühjahresmüdigkeit wie sonst mein ganzes Erwachsenenleben lang litt. 

Das Jahr davor endete super und das neue fing so toll an, ich war frisch und voller Elan! 2019 sollte das Jahr werden in der ich fotografisch wieder durch starte! Projekte sind geplant! Das Studio im Haus renoviert! Kinder beide schon sehr selbständig! Keine hohe finanzelle Belastung mehr! Perfekt! 

Und die Reise nach Südafrika rückte näher! Wie wir das wandern lieben! So viel zu sehen und zu erkunden! 

Spätestens als wir im April bei ganz angenehmen südafrikanischen Herbsttemperaturen im Tsitsikamma auf den Berg kletterten war mir klar, dass wandern für diesen Urlaub vorbei ist.

Dass mir auch schon die Tage vorher die Puste schnell ausging schob ich auf eine anbahnende Erkältung. 

Aber dass ich so starke Schmerzen beim klettern (also wirklich nur über Stock und Stein, nicht an Felswänden entlang)  bekam und vom moderaten Tempo das Belastungsasthma nach Jahren wieder los ging und mir dann noch das Knie zerrte zerstörte die restlichen Wander Pläne. 

Als wir nach zwei Wochen heim kamen zog es sich fort, dass mir ständig etwas weh tat. Ich trug wie immer Einkaufstüten vom Auto und dann sechs Stufen hoch in die Wohnung und hatte den Tag darauf Muskelkater. 

Weitere Kleinigkeiten fingen an so weh zu tun als hätte ich eine Stunde lang trainiert. Aber dann gab es Tage an denen nichts war. Als hätte ich den Tag davor nicht unter Schmerzen die Treppen hoch humpeln müssen. Ich konnte wieder zwei Treppenstufen auf einmal nehmen.

Und dann sitze ich eine Stunde am PC und der Körper war den Tag über steif. Als meine Hände anfingen sich zu verkrampfen habe ich doch mal Dr. Google bemüht. Warum ich nicht zum Arzt ging?

Weil ich wegen der bleiernden Müdigkeit vorstellig war und man mich für zu jung um etwas Besorgnis erregendes zu haben abtat. Ich mag das Gefühl nicht von jemandem enttäuscht zu werden von dem man Hilfe erhofft. Damit war das Thema Arzt für mich also schon durch.

Als ich also „dauernde Schmerzen am ganzen Körper und krampfende Hände“ eingab stolperte ich das erste mal über den Begriff Fibromyalgie.

Und ich konnte komplett alles bejahen was an Symptomen aufgezählt wurde. 

An dem Tag hatte ich auch den Mut nochmal in Facebook zu jammern. Wie erwähnt war ich schon immer oft krank und ich jammere schon viel, wenn ich aus langweile ans Bett gefesselt bin. Deswegen wollte ich meine Facebookfreunde nicht ständig nerven.

Hätte ich es doch mal weiter getan! So viele antworteten mir zusätzlich privat, dass sie die Probleme kennen und das sie chronisch ebenfalls erkrankt sind.

 

Weiter im nächsten Teil: Ärztemarathon und die Diagnose

 

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